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Holunderbeerenmarmelade selber machen

Die dunkle Frucht mit der großen Seele

Kaum eine Frucht ist so geheimnisvoll, heilsam und traditionsreich wie die Holunderbeere. Schon unsere Großeltern wussten um die Kraft dieser tiefvioletten Früchte, die nicht nur beim ersten Husten im Herbst Abhilfe schaffen, sondern auch in Form von köstlicher Holunderbeerenmarmelade auf frischem Brot wahre Glücksgefühle auslösen können. Wer sich an den Duft frisch gekochter Marmelade erinnert, der aus Omas Küche stieg, wird diesen einzigartigen Moment nie vergessen.

Doch Holunderbeeren sind mehr als ein Relikt der Vergangenheit. Sie feiern in modernen Küchen ein genussvolles Comeback. Und das mit gutem Grund: Holunder enthält eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und Antioxidantien – eine echte Powerfrucht! Dabei ist der Weg zur selbstgemachten Holunderbeerenmarmelade überraschend einfach und lohnend.

Holunderbeerenmarmelade – Ein Geschmack wie aus der Zeit gefallen

Was viele nicht wissen: Nur gekocht entfaltet die Holunderbeere ihr volles Potenzial. Roh hingegen ist sie leicht giftig. Doch keine Sorge – in der Marmelade ist sie nicht nur absolut unbedenklich, sondern auch ein Hochgenuss. Die Kombination aus natürlicher Süße, feiner Säure und ihrer unverwechselbaren dunklen Note macht sie zur idealen Zutat für eine aromatische Frühstückskreation, die Körper und Seele wärmt.

In diesem Beitrag zeigen wir Schritt für Schritt, wie Sie aus frischen Holunderbeeren eine köstliche Marmelade für 2000 g Endprodukt zaubern – inklusive Tipps, Erfahrungswerten und einer emotionalen Erinnerung am Schluss. Machen Sie sich bereit für eine kulinarische Reise in Ihre Vergangenheit!

Zutaten für 2000 g Holunderbeerenmarmelade

ZutatMenge
Frische Holunderbeeren1500 g
Gelierzucker (2:1)750 g
Zitronensaft (frisch)2 EL
Vanilleextrakt (optional)1 TL
Apfel (säuerlich, gerieben)1 kleiner Apfel

Küchenutensilien für die Zubereitung

UtensilVerwendung
Großer KochtopfZum Kochen der Marmelade
Passiersieb oder Flotte LotteZum Entfernen der Kerne
MessbecherFür das exakte Abmessen der Flüssigkeit
HolzlöffelZum Umrühren
MarmeladentrichterSauberes Einfüllen in Gläser
Saubere EinmachgläserZum Abfüllen und Aufbewahren
KüchenwaageFür exaktes Abwiegen der Zutaten
SchöpfkelleZum portionsweisen Abfüllen
KüchentuchZum Abdecken der Gläser nach dem Befüllen

Zeitaufwand im Überblick

KategorieZeitaufwand
Zubereitungszeitca. 30 Minuten
Kochzeitca. 10 Minuten
Gesamtzeitca. 40 Minuten

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Holunderbeerenmarmelade

Vorbereitung: Holunder richtig reinigen

Holunderbeeren sollten nicht nur frisch, sondern auch reif und voll aromatisch sein. Entfernen Sie die Beeren sorgfältig von den Dolden, denn die Stiele enthalten giftige Stoffe. Anschließend gründlich waschen und abtropfen lassen.

Die Beeren entsaften und passieren

Geben Sie die Beeren mit etwas Wasser (ca. 100 ml) in einen Topf und lassen Sie sie bei mittlerer Hitze etwa 10 Minuten köcheln, bis sie aufplatzen. Anschließend durch ein feines Sieb oder die Flotte Lotte passieren, um Kerne und Schalen zu entfernen.

Marmelade kochen

Den entstandenen Saft abmessen und mit dem Gelierzucker (Verhältnis 2:1), Zitronensaft und geriebenem Apfel in einen Topf geben. Optional verfeinern Sie mit Vanilleextrakt. Unter ständigem Rühren aufkochen und mindestens 3–4 Minuten sprudelnd kochen lassen.

Abfüllen und konservieren

Die fertige Holunderbeerenmarmelade in heiß ausgespülte Gläser füllen, sofort verschließen und für 5 Minuten auf den Kopf stellen. So entsteht ein Vakuum, das die Haltbarkeit verlängert. Danach die Gläser wieder umdrehen und vollständig abkühlen lassen.

Tipps für eine perfekte Holunderbeerenmarmelade

  • Apfel als Gelierhilfe: Der Apfel enthält natürliches Pektin, das die Marmelade fester werden lässt.
  • Vanille sorgt für Tiefe: Ein Hauch Vanille rundet den Geschmack ab.
  • Mit Kräutern experimentieren: Etwas Thymian oder Rosmarin kann der Marmelade eine raffinierte Note verleihen.

Erfahrungsbericht: Als Kind bei Oma – Meine erste Holunderbeerenmarmelade

Es war ein goldener Spätsommertag, irgendwo in den späten 90ern, als ich zum ersten Mal mit meiner Oma im Garten Holunderbeeren pflückte. Ich erinnere mich noch genau an das leise Summen der Bienen, das leise Knistern der Sonnenstrahlen auf den Blättern – und an meine Finger, die nach kurzer Zeit tiefviolett gefärbt waren.

Oma war eine stille Frau, aber wenn es um Marmelade ging, war sie in ihrem Element. Ihre Küche duftete immer nach etwas Gutem – Zimt, Zucker, Früchte. Und in dieser Woche war es Holunder. Während ich die Beeren von den Dolden zupfte, erzählte sie mir Geschichten von früher, vom Krieg, von der Nachkriegszeit, wo Holunderbeerenmarmelade manchmal das Einzige war, was man auf dem Brot hatte.

Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal die heißen Gläser anfassen wollte – und ihre Hand mich sanft, aber bestimmt zurückhielt. „Das muss ruhen, mein Kind“, sagte sie. Und als die Gläser später abgekühlt waren, durfte ich das erste Brot damit bestreichen. Ich biss hinein – und es war wie ein Stück Himmel.

Heute, Jahrzehnte später, habe ich Omas Rezept überarbeitet, leicht modernisiert – aber das Gefühl, der Duft, die Erinnerung: Sie sind geblieben. Und immer, wenn ich ein Glas Holunderbeerenmarmelade öffne, ist es, als würde sie noch einmal an meiner Seite stehen.

Holunder ist für mich nicht einfach eine Frucht. Er ist ein Stück Erinnerung. Ein Stück Kindheit. Ein Stück Heimat.

Fazit: Holunderbeerenmarmelade – Altbewährt, aber nie altmodisch

Holunderbeerenmarmelade vereint Geschmack, Gesundheit und Geschichte in einem einzigen Glas. Ob als Brotaufstrich, Füllung für Gebäck oder als liebevolles Geschenk aus der Küche – sie ist vielseitig und einfach zuzubereiten. Und mit jedem Löffel holen Sie sich ein Stück Natur, Tradition und Geborgenheit ins Haus.

Haben Sie auch Kindheitserinnerungen an Holunderbeeren? Oder eigene Tricks beim Einkochen?