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Die leuchtend roten Perlen des Sommers
Der Sommer bringt nicht nur Sonne und warme Tage, sondern auch ein Feuerwerk an Farben, Aromen und Früchten mit sich. Eine davon sticht besonders hervor: die Ribisel – oder, wie sie in Deutschland meist genannt wird, die Johannisbeere. Klein, rund, leuchtend rot und mit einem charakteristisch säuerlichen Aroma ist sie eine wahre Vitamin-C-Bombe und zugleich ein unterschätzter Star unter den Sommerfrüchten. Und was wäre ein Frühsommer ohne Ribisel Marmelade?
Die Ribisel besticht durch ihre Frische, ihre leichte Herbheit und ihr unverwechselbares Aroma. In der Marmelade verarbeitet, entfaltet sie eine geschmackliche Tiefe, die wunderbar zu knusprigem Brot, Croissants oder sogar zu Käse passt. Der Kontrast zwischen Süße und Säure macht die Ribisel Marmelade zu einem Erlebnis für die Sinne – sie ist kräftig im Geschmack, wunderbar streichfähig und herrlich intensiv in der Farbe.
Besonders charmant: Die Herstellung ist denkbar einfach und benötigt keine außergewöhnlichen Zutaten. Wer Ribiselsträucher im Garten hat, kennt das Problem – die Ernte fällt meist sehr großzügig aus. Was liegt also näher, als die Beeren zu einer köstlichen Konfitüre zu verarbeiten, die den Geschmack des Sommers konserviert?
In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du ganz unkompliziert etwa 2000 g Ribisel Marmelade selbst herstellst – mit einer klaren Zutatenliste, hilfreichen Tabellen, praktischen Tipps und einer kleinen Geschichte, wie ich selbst zur Ribisel Marmelade gefunden habe. Egal, ob du die Marmelade für den Eigenbedarf einkochst oder als Geschenk planst – dieses Rezept begeistert immer wieder aufs Neue.
Zutaten für 2000 g Ribisel Marmelade
Zutat | Menge |
---|---|
Ribisel (entstielt, gewaschen) | 1500 g |
Gelierzucker 2:1 | 1000 g |
Zitronensaft (frisch gepresst) | 3–4 EL |
Wasser (bei Bedarf) | 50 ml |
Vanille (optional) | ½ TL Vanillemark |
Benötigte Küchenutensilien
Utensil | Verwendung |
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Großer Kochtopf | Zum Kochen der Marmelade |
Sieb oder Passiermühle | Zum Entfernen der Kerne (optional) |
Küchenwaage | Für präzises Abwiegen der Zutaten |
Holzlöffel | Zum gleichmäßigen Umrühren |
Marmeladentrichter | Für sauberes Einfüllen in Gläser |
Sterilisierte Einmachgläser | Zur sicheren Aufbewahrung |
Pürierstab (optional) | Für eine glatte Konsistenz |
Zeitaufwand im Überblick
Schritt | Dauer |
---|---|
Zubereitungszeit | ca. 25 Min |
Kochzeit | ca. 10 Min |
Gesamtzeit | ca. 35 Min |
Zubereitung: Rezept für Ribisel Marmelade
1. Ribisel vorbereiten – Die Ribisel gründlich waschen, von den Stielen befreien und gut abtropfen lassen. Wer möchte, kann sie leicht zerdrücken oder kurz pürieren – je nach gewünschter Konsistenz.
2. Masse kochen – Die Beeren in einen großen Topf geben, mit dem Zitronensaft und optional etwas Wasser vermengen. Zum Kochen bringen und einige Minuten köcheln lassen, bis die Früchte aufplatzen.
3. Pürieren und optional passieren – Für eine feine Marmelade können die Früchte püriert und anschließend durch ein Sieb gestrichen werden, um die Kerne zu entfernen. Für Liebhaber von Textur kann dieser Schritt übersprungen werden.
4. Gelierzucker hinzufügen – Den Gelierzucker unterrühren und alles erneut aufkochen. Sobald die Masse sprudelnd kocht, etwa 4 Minuten unter Rühren weiterkochen lassen.
5. Gelierprobe – Etwas Marmelade auf einen kalten Teller geben. Wird sie nach etwa 30 Sekunden fest, ist sie fertig. Falls nicht, die Kochzeit um eine Minute verlängern.
6. Abfüllen – Die heiße Ribisel Marmelade mit einem Marmeladentrichter in sterile Gläser füllen. Gläser sofort verschließen und für fünf Minuten auf den Kopf stellen, dann wieder umdrehen und abkühlen lassen.
Tipps für perfekte Ribisel Marmelade
- Säurebalance: Ribisel sind von Natur aus säuerlich. Ein Spritzer mehr Zitronensaft betont das Frische, zu viel davon kann aber überlagern.
- Gewürzideen: Vanille, Zimt oder sogar etwas Rosmarin harmonieren überraschend gut mit dem Fruchtprofil.
- Verwendung: Perfekt als Brotaufstrich, zu Topfen, Joghurt oder auch als Füllung für Biskuitrollen und Weihnachtsgebäck.
Meine Geschichte zur Ribisel Marmelade
Meine erste Begegnung mit Ribisel Marmelade war weniger geplant als vielmehr ein Resultat sommerlicher Überforderung. Es war Juli, der Garten stand in voller Blüte, und die Ribiselsträucher trugen schwer an ihren prallen, roten Beeren. Meine Großmutter, damals Mitte achtzig, saß auf der Bank neben dem Strauch, eine Schürze umgebunden, die Hände schon vom Saft rot gefärbt. „Hol dir eine Schüssel“, sagte sie nur, „heuer machen wir Marmelade.“
Bis dahin hatte ich Ribisel eher gemieden. Zu sauer, zu kernig, zu speziell. Doch an diesem Nachmittag begann ich umzudenken. Wir pflückten gemeinsam, lachten über die Vögel, die uns zuvorkommen wollten, und sortierten, was wir brauchen konnten. Die Küche verwandelte sich in ein süß-fruchtiges Labor. Während meine Großmutter die Beeren mit sicherem Handgriff pürierte, erzählte sie mir von früher – wie sie als Kind mit ihren Schwestern Ribisel über einem offenen Feuer eingekocht hatte.
Ich übernahm das Rühren, beobachtete, wie die rote Masse langsam eindickte, wie der Duft sich im ganzen Haus verteilte. Als wir schließlich das erste Glas befüllten, war es wie ein kleiner Zauber. Ich konnte es kaum erwarten, am nächsten Morgen die erste Scheibe Brot damit zu bestreichen.
Und dann – der erste Biss. Säuerlich, süß, fruchtig, lebendig. Nicht überzuckert, nicht flach. Einfach echt. Es war, als würde ein ganzer Sommertag auf der Zunge tanzen. Seitdem ist Ribisel Marmelade für mich mehr als nur ein Aufstrich. Sie ist Erinnerung, Verbindung, Genuss. Ein Stück Garten, ein Stück Kindheit, ein kleines, leuchtend rotes Glas voll Glück.
Heute noch koche ich jedes Jahr mindestens acht Gläser ein. Nicht nur für mich – sondern auch für Freunde, Familie und Nachbarn. Und jedes Mal, wenn ich ein Glas verschenke, erzähle ich ein Stück dieser Geschichte mit. Denn was ist Marmelade anderes als konservierte Zeit? Die Ribisel Marmelade ist mein Weg, den Sommer zu verlängern – mit jedem Löffel, jedem Frühstück, jedem Moment.